Prof. Dr. Corinna Mieth

Fellow von Oktober 2007 bis Juli 2008

Ich habe in Tübingen Philosophie und Germanistik studiert (MA 1999, Dr. phil. 2002). Mein philosophisches Interesse richtete sich vor allem auf die Frage nach der Gestaltung einer gerechten Gesellschaftsordnung. Deswegen habe ich mich seit Beginn meines Studiums intensiv mit politischer Philosophie, mit Gerechtigkeitstheorien und kontraktualistischen Modellen, insbesondere dem von John Rawls, auseinander gesetzt. Zudem wurde für mich die Frage nach der Gerechtigkeit der globalen Ordnung immer wichtiger. Von 1996 bis 1999 war ich am Lehrstuhl von Prof. Otfried Höffe beschäftigt. In dieser Zeit habe ich auch begonnen, Kants Moralphilosophie verstehen zu wollen. 1999 bis 2001 war ich Stipendiatin am Graduiertenkolleg "Pragmatisierung und Entpragmatisierung der Literatur" in Tübingen. In meiner Dissertation habe ich dann das Verhältnis von Kunst und Gesellschaftsutopie untersucht. Die Studie "Das Utopische in Literatur und Philosophie" ist 2003 beim Francke-Verlag (Tübingen/Basel) erschienen. Seit April 2001 arbeite ich am Lehrstuhl für praktische Philosophie und Philosophie der Antike bei Prof. Dr. Christoph Horn in Bonn, seit 2003 bin ich wissenschaftliche Assistentin.

Meine Forschungsschwerpunkte sind Ethik (besonders Kants Moralphilosophie), politische Philosophie (besonders Rawls und globale Gerechtigkeit) und philosophische Ästhetik. Seit 2003 arbeite ich an einem Forschungsprojekt zum Thema "Positive Pflichten", das philosophische Konzeptionen von Hilfspflichten im Hinblick auf besondere Herausforderungen (z.B. der Globalisierung) untersucht. Bei diesem Projekt geht es zunächst darum, die Unterschiede zwischen positiven und negativen Pflichten zu klären. Ferner sollen einige Einwände gegen positive Pflichten ausgeräumt und ihr Stellenwert und ihre Reichweite insbesondere in Bezug auf das Weltarmutsproblem überprüft werden. Ab 1.10.2007 werde ich diese Arbeit als Fellow am FIPH fortsetzen.