Der Andere in der Geschichte

Levinas’ erstes Hauptwerk markiert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen tiefen Einschnitt in die Geschichte der Philosophie. Der Band geht dem ethischen Anspruch von Totalität und Unendlichkeit und dessen Bedeutung nach.

Burkhard Liebsch (Hg.) Der Andere in der Geschichte – Sozialphilosophie im Zeichen des Krieges. Ein kooperativer Kommentar zu Emmanuel Levinas’ Totalität und Unendlichkeit, Freiburg: Alber 2016, 432 S., € 40,–, ISBN 978-3-495-48825-6

Wie kein anderes Werk steht Totalität und Unendlichkeit ganz unter dem Eindruck radikalster Gewalt, die den europäischen Kontinent verwüstet hat. Dieser Gewalt setzt Levinas die unaufhebbare Alterität des Anderen entgegen, mit der er einen unverfügbaren, zur Verantwortung für den Anderen bestimmenden ethischen Anspruch verbindet. So entfaltet Levinas die Grundfrage aller Sozialphilosophie, die Frage nach dem Anderen bzw. unsere Infragestellung durch den Anderen, so, dass das Ausgeliefertsein an eine eminent gewaltsame Geschichte nicht »das letzte Wort« hat. Dafür hat ethisches Denken einzustehen, das Levinas als sozialphilosophisches zur vorrangigen Aufgabe einer Ersten Philosophie erklärt.

In einem kooperativen Kommentar wird in die grundlegende Bedeutung dieses Ansatzes auf dem aktuellen internationalen Diskussionsstand eingeführt.

Mit Beiträgen von Hans-Christoph Askani, Gabriella Baptist, Alain David, Pascal Delhom, Matthias Flatscher / Sergej Seitz, Alfred Hirsch, Antje Kapust, Alwin Letzkus, Burkhard Liebsch, Sophie Loidolt, Dieter Mersch, Christian Rößner, Hans-Martin Schönherr-Mann, Christina Schües, Werner Stegmaier und Bernhard Taureck.